Geschichte der Kirche Thomas Morus in Unterensingen

Unterensingen, das zum Herzogtum Württemberg gehörte, war seit 1534 evangelisch. Die ersten Katholikinnen kamen in den 30er Jahren des 20.

Die ehemalige Baracke des Reichsarbeitsdienstes als Kirche St. Kolumban in Unterensingen

Die ehemalige Baracke des Reichsarbeitsdienstes als Kirche St. Kolumban in Unterensingen

Jahrhunderts nach Unterensingen. Sie hatten Handwerkergesellen kennen gelernt, die auf der damals üblichen und vorgeschriebenen „Walz“ ins katholische Oberland gekommen waren. Nicht ganz eine Handvoll katholischer Christen lebte 1945 in Unterensingen.

Dies änderte sich durch die Vertreibung der Deutschen aus den Ländern Mitteleuropas. Zählte Unterensingen 1925 noch 965 Einwohner, 1939 schon 1067, so schnellte die Zahl der Bewohner nach Kriegsende in die Höhe: 1946 wohnten bereits 1450 Menschen in Unterensingen, 1950 waren es 1549. 1342 von ihnen zählten zur evangelischen Kirche, 191 waren katholisch, 16 gehörten anderen Bekenntnissen an.

Eine neue Welle der Zuzüge setzte in den 70er Jahren ein. Sie war nun schon eher geprägt durch die sogenannte „industrielle Mobilität“, die viele bis zum heutigen Tag nach Unterensingen und in unsere Kirchengemeinde führt. Heute zählt der Unterensinger Teil unserer Kirchengemeinde etwa 1.100 katholische Christen.

Heimatvertriebene, die in unsere Gegend kamen, gehörten zunächst zur Pfarrei St. Kolumban in Unterboihingen. In Pfarrer Hug und seit 1957 in Pfarrer Niedermaier fanden sie Seelsorger, die ihren Belangen gegenüber aufgeschlossen waren. 1954 wurde eine eigene „Kuratie“ errichtet, also eine Seelsorgestelle, die zur Aufgabe hatte, alles für die Errichtung einer Pfarrei Nötige vorzubereiten. Zu ihr zählten die Gemeinden Köngen, Oberboihingen und Unterensingen. Erster Kurat bis 1964 war Reinold Wolny, sein Nachfolger bis 1974 Karl-Egon Keppeler. Er wurde 1967 der erste Pfarrer unserer Kirchengemeinde, welche seither die beiden

Die Kirche Thomas Morus in Unterensingen heute

Die Kirche Thomas Morus in Unterensingen heute

Gemeinden links des Neckars, Unterensingen und Köngen, umfasst. Ihm folgten Pfarrer Dieter Kramer, seit Dezember 1983 Pfarrer in St. Maria in Weingarten, und Pfarrer Ernst Steinhart, der 2006 in den Ruhestand ging. Seit 2006 ist Paul Magino unser Pfarrer, und zugleich Leiter der Seelsorgeeinheit Guter Hirte – Kolumban, Wendlingen – Köngen.

Wo traf sich unsere Kirchengemeinde? Zunächst feierte sie ihre seltenen Gottesdienste im Saal des Gasthauses zum „Löwen“. Doch dann erhielt sie Gastrecht in der evangelischen Kirche und konnte dort an Sonntagnachmittagen Eucharistie feiern.

Doch nun haben wir schon zu weit voraus gegriffen. Denn im Jahr 1953 wurde in der Steinstraße in Unterensingen eine erste Behelfskirche errichtet: Eine Baracke, die in den 30er Jahren für den Reichsarbeitsdienst in Ulm zusammen gezimmert worden war, kam als Notkirche zu neuen Ehren. Voller Stolz trug sie denselben Namen wie die Unterboihinger „Mutterkirche“ St. Kolumban.

Einweihung Thomas Morus 1970

Am 31. Oktober 1970 weihte Weihbischof Carl Josef Leiprecht unsere katholische Kirche ein und stellte sie unter den Schutz des Hl. Thomas Morus.

Architekt Gerold Reutter aus Wernau hat sie entworfen und gebaut.


Anmerkung der Redaktion: Die Texte wurden stark gekürzt verschiedenen Festschriften entnommen.