Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett
Diese sechs Farben haben in der letzten Woche in unserer Gemeinde sprichwörtlich für Schlagzeilen gesorgt. Genauer die Zerstörung der Regenbogenfahne, die als Zeichen der Solidarität in der Woche rund um den Valentinstag vor unserer Thomas-Morus-Kirche wehen sollte.
Die Regenbogenfarben finden sich seit Urzeiten als beeindruckendes Naturschauspiel am Himmel, immer dann, wenn Sonnenlicht auf Regen trifft. Der Regenbogen gilt seit jeher in fast allen Kulturen der Menschheitsgeschichte als fester Bestandteil religiöser Mythen, die ihn als Verbindung von Himmel und Erde, dem Göttlichen und den Menschen definieren. Im alten Testament gibt Gott uns den Regenbogen als Zeichen seiner Verbundenheit. Inzwischen ist er auch Zeichen für Aufbruch und Selbstbehauptung, für Frieden und Vielfalt.
Seit über einem Jahr hängt an unseren Kirchen die Regenbogenfahne, da wir unsere Solidarität mit allen Menschen, ihren Lebensformen, ihren Bedürfnissen ausdrücken wollen. Weil wir zeigen wollen, dass wir eine offene und liebende Kirche sind, eine Kirchengemeinde in der alle willkommen sind. Vier Mal wurde diese Fahne in Unterensingen zerstört. Zerrissen, zerschnitten, gestohlen. Wir haben sie immer wieder ersetzt. Der Entschluss einem Fahnenmast zu bauen, wurde aufgrund der regelmäßigen Zerstörung gefasst. Wir freuten uns aber auch darauf, an Festen die Kirchenfahne hissen zu können.
Die Freude währte nicht lange. Vier Tage hing die Fahne, bevor sie in der Nacht von Unbekannten heruntergerissen, zerschnitten und zerrissen wurde. Das Stahlseil des Mastes wurde vermutlich mit einem Werkzeug zerschnitten. Als Kirchengemeinde verurteilen wir diese Tat des Vandalismus und vermuten einen Akt der Homophobie dahinter.
Sie finden in der Nürtinger Zeitung vom Freitag, den 18.02.2022 einen Bericht dazu, der die Positionen unseres Dekans und der gewählten Vorsitzenden widergibt.